Spielsucht Ursachen, Symptome & Behandlung
Die Gefahren des Spielens sollten nicht unterschätzt werden, denn es kann auch erfahrene Spieler treffen. Deswegen soll hier aufgezeigt werden, was genau eine Spielsucht ist und wie man sie erkennt. Außerdem wird gezeigt, wie man sich am besten vor einer Spielsucht schützen kann. Die Ursachen sind – wie bei anderen Süchten auch – vielschichtig und als Zusammenhang von Persönlichkeit, sozialem Umfeld so wie den Merkmalen und der Verfügbarkeit des Glücksspiels zu sehen. Lotteriegewinne sind in Deutschland garantiert von der Einkommensteuer befreit.
Glücksspiele sind in Deutschland für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren verboten. Erlaubt sind allerdings Online-Spiele und Apps mit glücksspielähnlichen Elementen. Dazu gehören virtuelle Gegenstände oder bestimmte Spielfähigkeiten als Belohnung für das Lösen einer Aufgabe sowie käufliche Lootboxen mit Überraschungsinhalt. Solche Spielelemente wirken spielverstärkend und können ein möglicher Einstieg in späteres Glücksspiel mit dem Risiko einer Sucht sein. Schau dir Spiele immer erst mal gemeinsam mit deinen Kindern an.
Wie kann man die Spielsucht behandeln?
Aber nur wenn er das schafft, gelingt ein dauerhafter Abschied von der Spielwelt. Die Gruppengespräche sind zum einen wichtig, weil andere Betroffene über ihren Suchtverlauf berichten und das helfen kann, Parallelen zu erkennen und über die eigene Abhängigkeit nachzudenken. Die Behandlung besteht in der Regel aus Einzel- und Gruppentherapiesitzungen. Viele Beratungsstellen haben offene Sprechstunden (das heißt, es ist keine Anmeldung notwendig) und eine telefonische Beratung.
Zwanzig Prozent aller Spielsüchtigen haben bereits einmal darüber nachgedacht, sich das Leben zu nehmen, fünf Prozent haben einen Suizidversuch unternommen, zeigt eine Studie der britischen Glücksspielbehörde. Das pathologische Glücksspiel ist die Suchterkrankung mit der höchsten Suizidrate. Hinzu kommt, dass Süchtige oft nicht ehrlich (zu sich selbst) sind, wenn sie einen Online-Test durchführen und eventuell manche Antworten verharmlosen. Schließlich ist es nicht einfach, eine Abhängigkeit zuzugeben, Betroffene haben Scham- und Schuldgefühle. Um überhaupt noch den gewünschten Nervenkitzel spüren zu können, muss er immer höhere finanzielle Risiken bei seinen Spieleinsätzen eingehen.
So wird er erneut mit den typischen Glücksspielangeboten konfrontiert. Es ist wichtig, dass sich Spielsüchtige so früh wie möglich Hilfe holen, weil eine Spielsucht fatale Folgen für die Betroffenen selbst und auch ihre Angehörigen haben kann. Da auch die Arbeitszeit schließlich zum Spielen genutzt wird, werden beim Arbeitgeber fingierte Krankmeldungen vorgelegt. Auseinandersetzungen und Lügen bestimmen auch zunehmend partnerschaftliche Beziehungen. Eine hohe Verschuldung und die eigene Einschätzung einer ausweglosen Situation kann letztlich zu Suizidgedanken führen. Diskutiert werden in der Wissenschaft des Weiteren bestimmte Persönlichkeitsvariablen, die Menschen anfällig machen können für eine Spielsucht.
Gewinnt der Betroffene, schüttet sein Gehirn eine hohe Menge an Neurotransmittern wie Dopamin oder Noradrenalin aus und er erlebt einen Glücksrausch. Spielen verursacht im Gehirn eine ähnliche Wirkung wie die Einnahme von Amphetaminen oder Kokain, zeigen MRT-Aufnahmen. Untersuchungen zeigen, dass in so einem brenzligen Moment ein persönliches Gespräch mit einer vertrauten Person sehr helfen kann, nicht wieder der Sucht zu verfallen. Auch ein privater Satz auf der Notfallkarte, wie „Denk an Deine Tochter, die Spielsucht macht Deine Familie kaputt! Eine tiefenpsychologische Therapie kann helfen, herauszufinden, warum ihn manche Alltagssituationen so stark belasten oder so viel Druck ausüben, dass er zum Beispiel in die Spielhöllenwelt geflüchtet ist.
Es ist wichtig, dass Süchtige diese Emotionen in der Therapie offen zeigen und darüber sprechen können. In der Gruppensitzung geschieht dies vor Menschen, die diese Gefühle gut kennen und sie daher verstehen. Auch das hilft, mit dem Abschied von der ggbet login Suchtwelt besser umgehen zu können.
Gemeinsam mit dem Betroffenen wird nach den individuellen Ursprüngen gesucht und Wege zum Umgang gefunden werden. Dabei ist es egal, um welche Art des Glückspiels es sich handelt. Geldspielautomaten, an denen viele Spielsüchtige anzutreffen sind, können es genauso gut sein, wie Spiele in Kasinos, Wetten, Karten- oder Würfelspiele. Stundenlang im Spielkasino und ausgebrannt nach Hause kommen – zahllose Deutsche kennen das Gefühl.
Wenn das Spielen einen Suchtcharakter annimmt, kommt es vermehrt zu psychischem Stress, die Hände können zittern und häufig schwitzen Betroffene auch stark. Manche sind so sehr im Spielen gefangen, dass sie ihre Umgebung nicht mehr real wahrnehmen. Und nicht nur die Handlungen eines von Spielsucht betroffenen Menschen sind durch das Glücksspiel beeinflusst, sondern auch sein Denken dreht sich in der Regel häufig um dieses Thema. Außerdem drückt sich die Spielsucht darin aus, dass es einem Betroffenen in der Regel bewusst ist, dass sein Spielen zu schweren Folgen im privaten oder beruflichen Umfeld führen kann. Neben dem Glücksspiel können auch Videospiele ein suchtähnliches Verhalten auslösen.
Er studierte Humanmedizin und Klinische Neurowissenschaften an der Medizinischen Universität Innsbruck und absolvierte dort seine Facharztausbildung mit Schwerpunkt Psychosomatik. Neben einer Spezialisierung in fachspezifischer psychosomatischer Medizin hält der unter anderem Diplome in Palliativmedizin und spezieller Schmerztherapie. Zuletzt war er als ärztlicher Leiter der Spezialsprechstunde für Angst- und Zwangsstörungen an der Universitätsklinik Innsbruck tätig. Seither ist er als niedergelassener Arzt in Tirol und Niederösterreich tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Angststörungen, Schmerzstörungen und Psychotraumatologie. Eine ambulante Behandlung eignet sich für Personen, die in einer stabilen Wohnsituation leben, einem geregelten Beruf nachgehen und durch ihr soziales Umfeld unterstützt werden.
Das Lottospiel wird beispielsweise nicht nur öffentlich beworben, sondern auch in vielen Geschäften angeboten. Mithilfe von Zwillings- und Adoptionsstudien haben Forscher den genetischen Anteil der Glücksspielsucht untersucht. Ebenso wie bei anderen Süchten, tritt auch die Glücksspielsucht in Familien gehäuft auf. Leidet ein Elternteil unter Glücksspielsucht, haben die Kinder ein Risiko von 20 Prozent, ebenfalls spielsüchtig zu werden.
Spielsuchtgefährdet – was ist zu tun?
Unabhängig vom Schweregrad dieser Verhaltenssucht gibt es eine allgemeingültige Definition, die den groben Überblick über die Bedeutung von Spielsucht aufzeigt. Auszeichnend in der Definition, wie dem Namen, ist das zwanghafte Spielen, das heißt, Glücksspiele zu spielen, ohne wirkliche Selbstkontrolle darüber zu haben. Im späteren Krankheitsverlauf kann die Spielsucht derartige Ausmaße annehmen, dass selbst Geld sowie Wertsachen gestohlen werden. Beispielsweise von der eigenen Familie, von Freunden oder von Fremden. Die Literatur bezeichnet den Krankheitsverlauf als „Drei-Phasen-Modell“, wobei die Spielsucht in die Gewinnphasen, Verlustphasen sowie Verzweiflungsphasen eingeteilt wird. Die Verzweiflungsphase ist die letzte Station des Süchtigen; oftmals sehen viele Betroffene keinen Ausweg mehr und spielen mit Selbstmordgedanken.
Die ab und zu entstehenden Glücksgefühle geben uns in der Folge immer mehr positive Assoziationen mit dem Spielen – und bilden sozusagen die Grundpfeiler für die Sucht. Es gibt in Deutschland 1400 Suchtberatungsstellen, von denen sich 300 auf die Beratung von Menschen mit Glücksspielsucht und ihren Angehörigen spezialisiert haben. Familienangehörige oder Glücksspiel-Anbieter können eine Fremdsperre beantragen. Obwohl Glücksspiel erst ab 18 Jahren erlaubt ist, zeigen etwa 0,3 bis 3,0 Prozent der Jugendlichen unter 18 Jahren ein problematisches Glücksspielverhalten. Menschen mit einer Glücksspielsucht können nicht mit dem Glücksspiel aufhören, obwohl es häufig negative Folgen für ihre finanzielle Situation, ihr Privatleben und ihren Beruf hat.
Hier wäre es für jeden Glücksspielsüchtigen oder Spielsüchtigen wichtig, die Hilfe von außen zuzulassen und auch anzunehmen. Hilfe bei einer Computerspielsucht erhält man in den örtlichen Suchtberatungsstellen der Region. Außerdem hat man die Möglichkeit, sich an die Sucht- und Drogenberatungsstelle Schwerin, die Drogenhilfe Köln oder an die Landesstelle für Suchtfragen in Berlin zu wenden. Ebenso bietet die Spielsucht-Ambulanz der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie im Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz Hilfestellung an.
Aber auch auf persönlicher Ebene ist es möglich, gewisse Maßnahmen zur Vorbeugung zu treffen. Weitere Anlaufstellen in Ihrer Region finden Sie zudem beim Suchthilfeverzeichnis der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen. Diese Anlaufstellen unterstützen individuell bei der Früherkennung riskanten Spielverhaltens, stellen Informationsmaterialien zur Verfügung und betreiben gesundheitliche Aufklärung.
- Glücksspiele und Videospiele sind weit verbreitete Formen der Unterhaltung, doch für manche Menschen können sie zu einer ernsthaften Sucht werden.
- Sollte der Stress soweit gehen, dass bereits Haarausfall als körperliche Folge auftritt, ist die Brennnessel eine entgegenwirkende Pflanze.
- Auch bei Lotto oder Sportwetten findet man mehr Süchtige als man zunächst vermutet.
Meistens zieht der Betroffene sich aus seinem gewohnten sozialen Umfeld zurück und vernachlässigt im gleichen Zug soziale Verpflichtungen, Hobbys und die Pflege sozialer Kontakte. Die Person verbringt seine Zeit dann in den diversen Glückspiel-Stätten oder mit der Planung, wie und wo der-/diejenige zu Geld kommen könnte. Teilweise steht die Spielsucht auch im Zusammenhang mit anderen psychischen Erkrankungen wie Depressionen. Weiterhin sind Ängste und Schuldgefühle, vor denen die Person flüchten möchte, ebenso zu beachten und in die Ursachen-Liste aufzunehmen. Dabei ist die Person nicht in der Lage, vernunftgemäß mit dem Geld umzugehen und kann das Spielen erst beenden, wenn die finanziellen Mittel nicht mehr gegeben sind.
-radix.chWebsite unserer Fachstelle für Spielsucht und andere Verhaltenssüchte. Grundsätzlich ist es aber ratsam, dir ein neues, verbindliches Hobby zu suchen, dass dir leidenschaftlich viel Spaß bereitet. Dort kannst du beispielsweise Hunde ausführen, die schon lange auf ein neues Zuhause warten. Für Ablenkung zu sorgen und neue Gewohnheiten entstehen zu lassen, sind ganz entscheidende Maßnahmen, um in Zukunft die Finger von Glücksspielen zu lassen. Du willst wissen, wie man die Spielsucht bekämpfen und ein für alle Mal stoppen kann?
Wenn die Spielsucht durch soziale Probleme verursacht ist, ist es ebenfalls wichtig, an dieser Grundproblematik zu arbeiten. Dies kann beim Psychologen angestoßen werden und durch die aktive Umsetzung im Alltag Schritt für Schritt im Rahmen der Selbsthilfe realisiert werden. Alkohol kann die Kontrolle über das Spielen oft einschränken und ist daher ebenso zu vermeiden wie der Besuch von Spielhallen oder das Aufrufen von Spielcasinos im Internet. Wichtig ist, dass von Spielsucht Betroffene ihre Freizeitgestaltung ändern.